Projektinfos

 

Planung/Bauleitung

Arch. Simon Wellenzohn

Mitarbeit

Arch. Kurt Wiedenhofer
Arch. Hermann Trebo

Bauherr

privat

Standort

Kortsch Schlanders

Fertigstellung

1998

Gelserhof Kortsch

Der Gelserhof in Kortsch ist eine Hofanlage aus dem 15.Jahrhundert. Ein ortstypisches Rundbogentor führt zum Hof, von wo aus eine neu errichtete Freitreppe ins Wohngebäude führt. Eine Brücke verbindet das Wohngebäude mit den Wohnungen für die Saisonsarbeiter, den sogenannten „Klauberwohnungen“. Diese wurden in ihrem ursprünglichen Bereich, über der landwirtschaftlichen Garage, neu errichtet.
Um eine angenehme Atmosphäre im inneren des Hofes zu erhalten, wurde dieser teils überdacht und mit Lichtöffnungen versehen. Im Zuge der Ausführungsarbeiten wurde an der Nordseite des Innenhofes eine alte Kellertreppe entdeckt und freigelegt. Dieser Bereich wurde einst zugeschüttet, um eine breitere Hofeinfahrt zu erhalten.
Das Wohngebäude ist durch einen historisch wertvollen tonnengewölbten Hausgang mit Schildkonsolen gekennzeichnet. Ebenso interessant ist die Stube mit ihrer spätgotischen Balkendecke und Leistengetäfel. Ein weiteres Tonnengewölbe befindet sich in der Rauchküche.
Der Erhaltungszustand des Wohngebäudes bei Baubeginn war sehr kritisch. Der Eingangsbereich mit Keller und darüberliegendem Gewölbe mussten statisch gesichert werden. Um die spätgotische Balkendecke der Stube nicht zu belasten, wurde darüber eine Brettstapeldecke eingefügt. Im Dachgeschoss musste eine neue Struktur (Sprengwerk) eingefügt werden, welche die bestehende Tragstruktur unterstützt. Die Last der oberen Decke ist mit einem vor Ort erstellten Leimbinder-Träger auf die tragenden Mauern verteilt worden.
Die Fassade sollte ihren historischen Charakter wiedergewinnen, darum wurden alte Schichten analysiert und hervorgehoben. Ebenso wichtig für die Fassade waren die ursprünglich vorhandenen Fensterlaibungen, welche wieder rekonstruiert wurden.